Amphibienwanderstrecke mit Eimern

Im Höfinger Tal betreut der NABU Leonberg eine Amphibien-Wanderstrecke mit Eimern. Hier einige Informationen dazu:

  • Wie oft werden die Eimer kontrolliert? Wir kontrollieren die Eimer mindestens einmal täglich am Morgen
  • Warum steckt in jedem Eimer ein Stock? Damit Mäuse, Spinnen und andere Tiere die Chance haben, wieder aus dem Eimer herauszuklettern
  • Ertrinken die Tiere nicht in den Eimern? Nein, die Eimer haben alle Löcher im Boden, die einen Wasserabfluß ermöglichen
  • Was für Tierarten finden sich in den Eimern? Erdkröten, Berg- und Teichmolche, Frösche, Feuersalamander (selten)

Fortpflanzung unter Lebensgefahr

Es ist wieder so weit, wie jedes Jahr im Frühling wandern auch jetzt die Amphibien wieder zu ihren Laichgewässern. Sie haben den Winter in frostfreien Erdbereichen, vorwiegend im Wald oder in anderen geschützten und gehölzreichen Biotopen verbracht und um ihre Frühlingsgefühle zu wecken braucht es nicht viel - lediglich ein ordentlicher Regen und abendliche Temperaturen ab 5 °C aufwärts.  

Jetzt sind sie wieder auf Tour Foto: R.Selig
Jetzt sind sie wieder auf Tour Foto: R.Selig

Sind die Amphibien endlich im Laichgewässer angekommen verweilen sie mitunter nur eine kurze aber quirlige Zeit dort, um dann wieder in ihren Sommerlebensraum abzuwandern. Im Spätsommer und Herbst kommt es in regenreichen Nächten zu einer weiteren Wanderwelle, nämlich wieder zurück ins sichere Winterquartier.

Leider sind die Wanderungen für die Amphibien in unserer straßenreichen Kultur- und Siedlungslandschaft mit akuter Lebensgefahr verbunden. Amphibien können dagegen ein Alter von 20 bis 30 Jahren und mehr erreichen, je nach Art unterschiedlich.

 

Aktive vom  NABU-Leonberg haben in 165 Arbeitsstunden die Amphibienleiteinrichtung an der K1008 aufgebaut und an die neuen Tunnels angeschlossen. Fotos: R.Selig

Bitte achten Sie daher an Straßenabschnitten in der Nähe von Gräben, Tümpeln, Teichen und größeren Gewässern auf wandernde Amphibien und respektieren die für ihren Schutz, aufgestellten Schranken.

Durch Rücksichtnahme und Beachtung der Hinweisschilder muss so etwas nicht sein Fotos: R.Selig

Begegnen Sie während der Autofahrt einem Tier auf der Straße, so genügt es nicht, ihm mit den Reifen auszuweichen. Durch den hohen Druck, der vom Auto weggepressten Luft, bei Geschwindigkeiten über 30 km/h platzen den Tieren Lunge und Gefäße; sie sterben früher oder später an ihren Verletzungen oder inneren Blutungen.

Jede Hand, die - unter Beachtung der eigenen Sicherheit - einen Frosch, eine Kröte, eine Unke, einen Molch oder einen Feuersalamander auf die, in Laufrichtung des Tieres,  andere Straßenseite bringt, ist willkommen. Manche Tiere müssen auch aus Gullis, Lichtschächten, Treppenabgängen oder ähnlichen Fallen gerettet werden.

Jeder der sich darüber hinaus für den Amphibienschutz interessiert und bei Aktionen, wie Pflege und Betreuung von Amphibienleiteinrichtungen, Straßensperrungen, Sammlungen und der Optimierung oder Schaffung von Lebensräumen oder Laichgewässern  mithelfen möchte, ist dazu eingeladen, sich bei der NABU Gruppe Leonberg zu melden. Auch die Mitteilung von Amphibienfunden auf ungesicherten Straßenabschnitten, in Siedlungsbereichen oder sonstigen Gefahrenzonen hilft, den Schutz dieser Tiere zu ermöglichen.